Rückblick OPEN BIM CIRCLE vom 27. September 2017 in Zürich

Gehört der open BIM-Plattform die Zukunft?

Mit grossen Erwartungen kamen am 27. September 2017 über 160 Personen an den OPEN BIM CIRCLE in Zürich, zu dem ALLPLAN Schweiz AG eingeladen hat. Die Besucherinnen und Besucher wurden nicht enttäuscht: Das abwechslungsreiche Programm gab einen umfassenden Einblick über die Vorteile einer zentralen open BIM-Plattform.

Stephan Aeschlimann, Geschäftsleiter von ALLPLAN Schweiz AG und Mitglied im Vorstand openBIM.ch stellt in seinen einführenden Worten kurz die open BIM-Plattform vor: „Allplan Bimplus ist die zentrale und offene Plattform für alle Informationen ihrer Bauprojekte Das Potenzial und die Möglichkeiten dieser webbasierten Lösung wollen wir ihnen an diesem Anlass aufzeigen.“ ALLPLAN Schweiz AG mit rund 20 Mitarbeitern gehört zur Nemetschek Group, die weltweit tätig ist und seit ihrer Gründung im Jahre 1963 ihren Hauptsitz in München hat.

Umfassender Leistungsumfang von Allplan Bimplus

„Alle Möglichkeiten von Bimplus vorzustellen ist leider nicht möglich“, gibt Emanuel Ammann zu Beginn seiner Einführung zu bedenken. Äusserst flink in der Anwendung stellt er die einfache Funktionalität der Sofware unter Beweis, die dank den wertvollen Inputs aus der Praxis laufend verbessert. Im Detail zeigt er die Viewer-Funktion zum Betrachten des Gebäudemodells, stellt die Filterfunktionen mit dem Objekt-Navigator vor und erläutert das Task Board zum Verwalten von Aufgaben und dem kommunizieren mit Planungspartnern. „Der entscheidenden Vorteil von Bimplus liegt darin, dass Daten aus jeder beliebigen Software der Baubranche über die IFC- oder API-Schnittstelle in Bimplus eingebunden werden können“, erklärt Emanuel Ammann im Abschluss seiner Kurzvorstellung der open BIM-Plattform. Ab November 2017 soll die Version Bimplus Pro verfügbar sein, die den Nutzern noch weitere Möglichkeiten in der Anwendung eröffnen wird.

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Modellkoordination mit der open BIM-Plattform am Beispiel „Haus 10“-Neubau Kantonsspital St. Gallen

Andreas Haffter ist BIM-Verantwortlicher und Projektleiter beim Ingenieurbüro WaltGalmarini AG mit Sitz in Zürich. In seinem Praxisbericht stellt er die Modellkoordination mit der open BIM-Plattform Bimplus von Allplan vom Projekt „Haus 10“ als Teil des Ausbaus vom Kantonsspital St. Gallen vor. Es dient als Rochade-Gebäude für den Hauptumbau des Spitals, verfügt über sechs Geschosse, ist 56 Meter lang und 17 Meter breit. Im Frühling 2018 soll es dem Betrieb übergeben werden. „Wir hatten zwar keinen Auftrag der Bauherrin, dieses Projekt mit BIM zu planen“, erklärt Andreas Haffter, „doch aufgrund der Grösse und der Komplexität des Projekts war das für uns naheliegend, auch weil uns die Qualitätssicherung wichtig war und wir die Modellabgleiche dokumentieren wollten.“ BIM war für das Ingenieurbüro nichts Neues, es hatte Erfahrung aus Vorgängerprojekten mit „little BIM“. Für die Ausführungsplanung des Neubaus „Haus 10“ suchten die Verantwortlichen Mitte 2015 ein webbasiertes Koordinationstool: In Allplan Bimplus fanden sie die perfekte Lösung. Bis heute konnte Andreas Haffter und das Team von zwölf Planern und Koordinatoren wertvolle Erfahrungen mit der open BIM Lösung sammeln. Das Fazit fasst der BIM-Verantwortliche wie folgt zusammen: „Der Prozess Rohbaukoordination mit Allplan Bimplus war erfolgreich in Bezug auf eine sehr gute Konsistenz der Modelle, das heisst die Feinkoordination erfolgte mit wenigen Tasks/Clashes. Weiter zu nennen ist die geringe Anzahl Planrevisionen infolge Koordinationsunstimmigkeiten.“ Erwähnenswert sind gemäss seinen Worten auch die minimalen Investitionskosten von Bimplus und wichtig zu wissen ist, dass Bimplus nur mit einer Internetverbindung (online) und ausreichender Internetleistung nutzbar ist.

buildup - die Suchmaschine für Bauprodukte

Digitale Bauproduktdaten werden immer wichtiger: Mit buildup.ch öffnet sich der Zugang zur SwissBIMLibrary, welche das herstellerübergreifende Suchen und Finden von möglichst allen verfügbaren Bauprodukten massiv erleichtert. Zudem können diese Daten für die geometrische und technische Planung in den Gebäudemodellen berücksichtigt werden. „Mit Allplan Bimplus als open BIM-Plattform und der SwissBIMLibrary werden Projekte und Produkte auf effiziente Art und Weise miteinander verbunden“, lautet die Aussage von Paul Curschellas, CIO von buildup AG, ein Spin-off der ETH Zürich. Gemäss seinen Worten steigert die Digitalisierung die Produktivität: „Gute digitale Daten erlauben uns viel früher im Prozess Lösungen zu optimieren, die sich später x-fach auswirken.“ Die Digitalisierung verändert die Informationsbeschaffung und greift in die fundierten Planungs- und Entscheidungsprozesse ein. Die Bedeutung von Suchmaschinen für Bauprodukte wie buildup wird zunehmen, denn die Vorteile liegen auf der Hand, wie

CEO Patrick Schmid erläutert: „Effizient suchen und finden, umfassenden digitale Bibliothek eingebettet in die Arbeitswerkzeuge der Planer und 365 Tage offen und frei verfügbar.“ Sind die Gebäudemodelle mit Informationen angereichert, lassen sich daraus weiter Informationen generieren wie zum Beispiel Stücklisten. Gefordert sind im Moment die Bauprodukte-Hersteller, indem sie die notwendigen Informationen in digitalisierter Form bereit stellen. Am Beispiel Felix Blatter Spital in Basel erläutert Paul Curschellas, welche Informationen aus dem Gebäudemodell generiert werden können. So besteht dieses BIM-Vorzeigeprojekt aus 26‘870 Produkten und 2‘6689‘980 Bauteilen.

 

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„Angst haben wäre falsch“

Stephan Aeschlimann, Geschäftsleiter ALLPLAN Schweiz AG, erwähnt in seinen Schlussausführungen die sehr gute Zusammenarbeit mit buildup und wagt auch einen Ausblick in Bezug auf die fortschreitende Digitalisierung in der Bauwirtschaft: „Es kommt einiges spannendes auf uns zu. Aber Angst davor zu haben wäre falsch. Wie wir in den vorangehenden Referaten erfahren durften, eröffnen sich neue Chancen.“ Er fordert die Anwesenden auf, die kostenlose Version der open BIM-Plattform Allplan Bimplus aktiv zu nutzen: „Einfach probieren, es kann nichts passieren.“ Auch bezüglich der Datensicherheit müssen sich die Benutzer keine Sorgen machen: „Sie als Nutzer bleiben im Besitz ihrer Daten und geistigen Eigentums: Nur sie alleine haben Zugriff auf die Informationen. Die Daten selber befinden sich in einem der sichersten Rechenzentrum in Europa.“
Nach einer kurzen Fragerunde findet die Veranstaltung bei einem reichhaltigen Apéro ihren Ausklang.

 

Informationen zur OPEN BIM PLATTFORM Allplan Bimplus finden Sie unter allplan-bimplus.ch